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Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder.....

Ja, ist denn schon Weihnachten? Nein, natürlich nicht, aber schließlich gibt es ja noch die eine oder andere Festlichkeit, die sich alljährlich wiederholt, und eine davon ist der Geburtstag, wenn man nicht gerade am 29.Februar zur Welt kam.

Nun ist es ja so, dass so einige Dinge, die einem als Kind ganz wunderbar erscheinen, im Lauf der Jahre unter Umständen ihren Zauber verlieren, schlimmer noch: sie werden uns egal, im schlimmsten Fall sogar lästig. Für viele Menschen gehört der Geburtstag dazu. Älter werden macht nicht jedem Spaß, und so wird der eine oder die andere seit Jahren immer wieder 29, und wieder andere weigern sich standhaft, den Geburtstag überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Ist ja schließlich ein Tag wie jeder andere....


Wie die Eltern unter uns nur allzu gut wissen, gilt das nicht und unter gar keinen Umständen für die Geburtstage unserer Kinder. Der Geburtstag ist ein ganz besonderer Tag, bei den Kleinsten eher für die Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel usw., bei den größeren Kindern für das Kind selbst. Eines der wichtigsten Ereignisse im Jahr, auf das man sich schon Wochen oder sogar Monate vorher freut.

Die meisten von uns werden sich noch gut daran erinnern, dass es uns selbst nicht anders ging, früher, als wir noch Freude daran hatten, älter zu werden. Geburtstag, das war toll. Es gab vielleicht einen Geburtstagstisch, mit Kerzen, Blumen und eingepackten Geschenken. Vielleicht auch einen Geburtstagskuchen, Luftballons, ein besonderes Essen. Es kamen womöglich Verwandte zu Besuch, um uns zu gratulieren und ein Geschenk vorbeizubringen. Und dann war da noch der Kindergeburtstag mit unseren Freunden, die auch kleine Geschenke mitbrachten, mit uns Kakao und Brause tranken, Kuchen und Würstchen aßen, besondere Spiele spielten und sich freuten, wenn sie eine Kleinigkeit mit nach Hause nehmen durften.

Ich sehe vor meinem geistigen Auge den einen oder anderen Leser verständnislos den Kopf schütteln. Ja, Sie haben recht: die Zeiten haben sich geändert. Mit Topfschlagen, der Reise nach Jerusalem, Blindekuh oder Eierlauf lockt man heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Kakao, Brause, simpler Kuchen oder Würstchen sind auch nichts Besonderes mehr. „Event“ lautet das Zauberwort, und je ausgefallener, desto besser. Kegeln, Kino oder Schwimmbad ist das Minimum, es darf auch gern ein Indoorspielplatz sein oder ein Besuch im Zoo oder Freizeitpark. Die damit einhergehende Bewirtung erfolgt selbstverständlich teuer vor Ort. Kleine Überraschungsgeschenke haben ausgedient, Klein Emma spart für ein Rennrad oder ein eigenes Pferd und wünscht sich Geld, Kevin hat einen Geburtstagskorb im Geschäft XY. An sich eine nette Sache, wäre da nicht das kleine Problem, dass so ungefähr jeder Artikel in dem Korb so viel kostet wie eine halbe Tankfüllung. Der freundliche Verkäufer, der unsere Schnappatmung zur Kenntnis genommen hat, beteuert, dass sich auch ein paar günstigere Spielsachen im Korb befunden hatten. Leider haben sich darüber schon die Eltern anderer Geburtstagsgäste gefreut.

Ob das alles sein muss? Vielleicht sollten wir uns eher fragen, ob das alles sinnvoll ist. Werden sich Emma oder Kevin in 20 oder 30 Jahren noch daran erinnern, wer wie viel oder was geschenkt hat? Wird der Zoobesuch zu Paulas 7. Geburtstag als unvergessliches Erlebnis in die Geschichte eingehen? Werden es nicht vielmehr andere Dinge sein, an die unsere Kinder sich später erinnern? Wie liebevoll der Tisch gedeckt war, wie viel Spaß es machte, zu erraten, was sich in den Päckchen auf dem Geburtstagstisch befand, wie besonders es war, sich beim Ausblasen der Geburtstagskerzen etwas zu wünschen.

GeburtstagszugGeburtstagszugGeburtstagskranz

Geburtstagszug Jahreszahlen zum AufsteckenKerzenKuchenkerzen

Sorgen Sie nicht für Sensationen, sorgen Sie für Rituale, etwas, auf das Ihr Kind sich Jahr für Jahr aufs Neue freuen kann. Das aber dennoch etwas ganz Besonderes ist, weil es eben nur zum Geburtstag zum Einsatz kommt.

Und was die Feier angeht, so dürfen Sie getrost davon ausgehen, dass auch viele andere Eltern es leid sind, immer wieder neue Events zu suchen, weil das scheinbar so zu sein hat. Die meisten Kinder haben Spaß an Mottofesten, zu denen sie sich z.B. verkleiden dürfen. Piraten- oder Räuberfest, Hexen-Party, Prinzessinnen-Ball oder Tiergeburtstag – vieles ist möglich. Dazu müssen Sie weder die ganze Bande in den Zoo einladen, noch einen Zauberer engagieren. Sie brauchen kein Buffet vom Catering-Service und keine Motto-Torte vom Konditor. Anregungen finden Sie in Zeitschriften, Kreativ-Blogs, in Back- und Rezeptbüchern für Kinderpartys, die es inzwischen in großer Auswahl gibt und die oft auch Deko-Vorschläge und Spielideen beinhalten. Vieles lässt sich mit einfachen Mitteln und ohne große Kochkenntnisse zubereiten, ein bunt gedeckter Tisch ist dabei das I-Tüpfelchen.

Trinkbecher für KinderSalatschüsselnTeelichhalter

Zwischendurch heißt es dann: raus in den Garten oder Park, wo man altbewährte Spiele mit neuen Ideen aufpeppen kann. Eierlauf zum Beispiel wird gleich viel spannender, wenn dabei ein Hindernis-Parcours zu bewältigen ist. Oder wie wäre es mit einer Schatzsuche? Der Schatz könnte in einem Set bestehen, mit dem sich schillernde Seifenblasen zaubern lassen. Was die Kinder dann erneut eine Weile beschäftigt :)

SeifenblasenspieleSeifenblasenspieleSeifenblasenspieleSeifenblasenspiele

Mit Schulkindern bietet sich auch eine Kreativ-Party an. Voraussetzung ist, dass Sie selbst ein wenig Freude am Gestalten haben und dass Sie beim Gedanken an eine Gruppe malender oder bastelnder Kinder nicht in Panik ausbrechen. Weisen Sie gleich in der Einladung darauf hin, dass allzu schicke Kleidung besser zu Hause bleibt, halten Sie außerdem für jedes Kind Malkittel, alternativ Regenponchos oder große Müllsäcke, in die Löcher für den Kopf und die Arme geschnitten werden, bereit. Den Tisch schützen Sie mit einer Kunststoffdecke oder transparenter Abdeckfolie, je nach Alter der Kinder und dem Standort des Tisches empfiehlt sich solche Folie auch für den Fußboden.

Der Clou an solchen Kreativ-Partys ist, dass die Kinder selbst ihr Gastgeschenk gestalten, bemalt wird also nicht etwa Papier, sondern etwas, das die kleinen Künstler hinterher nutzen können. Sie brauchen also Farben, die schnell trocknen und ohne aufwendige Fixierung haltbar sind, und Rohlinge zum Bemalen.

Für die textile Variante besorgen Sie helle Stoffbeutel, Kissenhüllen oder T-Shirts und Stoffmalfarben. Das meiste bekommen Sie im Bastelgeschäft oder -versand, teilweise sogar mit vorgedruckten Umrissen zum Ausmalen, Shirts auch günstig im Discounter. Damit die Farben nicht durchdrücken, schieben Sie in jedes Innenleben von Tasche, Shirt oder Kissenhülle ein Stück Karton.

Jedes Kind braucht mindestens 2 Pinsel, einen Behälter mit Wasser, um die Pinsel zwischendurch auszuwaschen (möglichst etwas mit breitem Boden wählen wegen der Kippgefahr, z.B. ein Gurkenglas oder einen Kunststoffbecher, in dem sich Kartoffelsalat o.Ä. befanden) und eine „Palette“ für die Farben. Dafür bieten sich leere Teelichthülsen an, in die die Farben gegossen werden. Farben direkt aus den Gefäßen zu entnehmen empfiehlt sich weniger. Wenn die Pinsel nicht sorgfältig ausgewaschen wurden, gibt es Verunreinigungen, außerdem schaffen es die wenigsten kleineren Kinder, Farben mit anderen zu teilen, und ein ganzes Farbset pro Kind wird recht kostspielig.

Papierhandtücher oder Küchenkrepp sollten ebenfalls an jedem Platz liegen, da die Pinsel nach dem Auswaschen unbedingt auch abgetrocknet werden sollten.

Wer lieber etwas Massives bemalt, ist mit Acrylfarben und Rohlingen aus Holz oder Karton gut beraten. Man bekommt inzwischen alles Mögliche: Stiftköcher, Utensilien-Boxen, Spiegel, Holzkästchen und -truhen, Kleiderbügel, Türhänger, Spardosen und vieles mehr. Motive finden sich z.B. in Malbüchern, mithilfe von Pauspapier lassen sie sich gut auf den Rohling übertragen. Rechnen Sie sicherheitshalber einen größeren und einen kleineren Rohling (das kann z.B. ein Anhänger sein) pro Kind, damit sich die Kinder, die bereits fertig sind, nicht langweilen.

Fündig wird man z.B. auch hier:  
http://www.pintoras-shop.de/Acrylfarben/Colores-acrilicos

Etwas ältere Kinder haben Spaß am Bemalen von Figuren, die sich aus Reliefgießmasse herstellen lassen. Wie wäre es z.B. mit Charakteren aus den Harry-Potter-Filmen?

Da die Gießlinge einige Zeit zum Trocknen brauchen, sollten sie bereits fertig gegossen bereit stehen. Das können Sie gemeinsam mit dem Geburtstagskind im Vorfeld erledigen. Die Gäste dürfen die Figuren dann individuell bemalen.

TuschpinselRegenponcho Spiel

Planen Sie in jedem Fall so, dass nach der Malaktion noch ausreichend Zeit zum Trocknen der Kunstwerke bleibt. Ein anschließendes Spiel und ein gemeinsames Abendessen zum Abschluss der Party sind für das Trocknen von Acrylfarben meistens ausreichend.Textilien brauchen eventuell etwas länger, halten sie für diesen Fall große Plastiktüten (Müllbeutel z.B.) bereit, so dass das noch feuchte Werk (die Trenn-Pappe unbedingt drin lassen, bis alles vollständig getrocknet ist!) sicher nach Hause transportiert werden kann.

Für viele Kinder ist eine solche individuelle Feier mindestens ebenso schön wie ein Besuch im Kino oder Indoorspielplatz. Probieren Sie es einfach mal aus, wir wünschen Ihnen, dem Geburtstagskind und den kleinen Gästen viel Freude dabei! 


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