Veröffentlicht am von

Der etwas andere Song Contest

Der etwas andere Song Contest

Musik ist toll, und Singen macht Spaß. Und manchmal auch berühmt. Dabei ist es mittlerweile ziemlich einerlei, ob man wirklich singen kann oder glaubt, dass man es kann. Ein Publikum wird auch jenen zuteil, die eher nicht so begabt sind, sich aber gut präsentieren können oder aber es zumindest versuchen. Mitunter sogar jenen, die lediglich GLAUBEN, es zu versuchen, dabei aber eher komödiantisches Talent zeigen als musikalisches oder tänzerisches. Unfreiwillig natürlich, aber das stört die amüsierten Zuschauer herzlich wenig. Ja, youtube kann ein Sprungbrett sein, leider nicht selten mitten ins Fettnäpfchen. Und für einen Teil der Castingshows im Fernsehen gilt das ganz genauso, nur, dass dort aus dem Fettnäpfchen schnell eine ganze Fettwanne wird. Ein Fernsehsender mit Millionenpublikum ist halt doch etwas anderes als ein kleiner youtube-Kanal mit ein paar Hundert Abonnenten.


 

Die Frage, ob das sein muss, stellt man sich lieber nicht. Auch nicht die, ob wir das tatsächlich sehen wollen. Es wäre ein Leichtes, es uns vorzuenthalten, indem man die furchtbarsten und am wenigsten talentierten Kandidaten eben nicht zeigt. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit würde das den Zuschauerzahlen nicht gut tun. „Hitparade“ war gestern, „Licht aus, Spot an“ hingegen funktioniert immer noch, nur ist der Spot nicht zwangsläufig auf einen Star gerichtet, aber das finden wir gar nicht schlimm, ganz im Gegenteil: Wir erleben gerne mit, wie andere mit Anlauf in den Fettnapf springen. Nie war Fremdschämen so unterhaltsam wie heute.

Ein musikalisches Ereignis allerdings hat eine sehr lange Tradition. Der alljährliche Eurovision Song Contest, kurz ESC genannt, lockt seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Menschen in ganz Europa vor die Fernsehapparate. Sicher, er hat sich gewandelt. Zu Anfang stand das Lied im Mittelpunkt, schließlich hieß der ESC jahrzehntelang „Grand Prix Eurovision de la Chanson“. Die Interpreten sangen weitestgehend in der Sprache des Landes, das sie vertraten, und Voting per Telefon gab es anfangs nicht, weshalb den Zuschauern zuhause die eine oder andere Entscheidung bei der Punktevergabe kurioserweise weniger ungerecht vorkam als heute. Heute beschleicht uns mitunter das Gefühl, dass 2/3 der Teilnehmerländer ihre Landessprache abgeschafft haben – wie sonst wäre es zu erklären, dass so viele Lieder, Pardon: SONGS, in englischer Sprache vorgetragen werden? Das hat zwar den großen Vorteil, dass wir nun die Texte verstehen können, während wir zuvor gezwungen waren, uns auf die Inhaltsangabe des Kommentators zu verlassen, aber den Nachteil, dass wir nun leider wissen, wie nichtssagend diese oft sind. Was aber nicht allzu schlimm ist, da Outfit, Bühnenshow, Lichteffekte und akrobatische Darbietungen inzwischen ohnehin ebenso wichtig zu sein scheinen, wie die Songs an sich. Unterhaltsam ist das Spektakel heute wie damals, wenn nicht noch unterhaltsamer als früher. Und wenn wir ehrlich sind, wären wir ziemlich befremdet, wenn auf einmal alle Interpreten im Einheitslook auf die Bühne kämen und nichts weiter täten, als in der Landessprache ihr Lied zu interpretieren. Es darf bunt sein, es darf auffallend sein und auch gern ein bisschen verrückt. Und wenn dann noch die Musik „stimmt“, dann ist uns das 12 Punkte wert.

Sichere Kandidaten für eine hohe Punktzahl sind die süßen Mini-Spieluhren von Sterntaler. Sie bestechen durch ein attraktives Äußeres, farbenfrohe und/oder phantasievolle „Outfits“ und ein angenehmes musikalisches Innenleben, bei dem Texte so gar keine Rolle spielen, weil das Spielwerk nur klingt und nicht singt.

Der knuffige Hund mit dem gestreiften Halstuch ist der neue Serienheld Hanno, die passend gekleidete putzige Ente ist Edda, seine beste Freundin. Im Duett könnten die beiden sogar auch auftreten, denn beide spielen das schöne Schlaflied LaLeLu. Mit dem witzigen Erdmännchen Elvis, ebenfalls eine brandneue Serienfigur, würde ein Trio daraus, denn auch Elvis wurde mit dieser Melodie ausgestattet. So wie auch der lustige blaue Elefant, Teil der Miniserie Elefanten, die Sterntaler im letzten Jahr herausgab. Emilie, die originelle farbenfrohe Eule und der kesse bunte Käfer Katharina, beide neue Sterntaler-Serienheldinnen, spielen Brahms Wiegenlied (Guten Abend, gute Nacht), hier macht Mäuschen Mabel das Trio komplett. Lediglich das knuddelige blaue Nilpferd Norbert tanzt mit Mozarts Wiegenlied (Schlafe mein Prinzchen...) aus der Reihe. Norbert könnte sich allerdings von dem süßen Esel Emmi und dem niedlichen Hündchen Hardy unterstützen lassen, da auch diese Mini-Spieluhren mit diesem Wiegenlied ausgestattet wurden. Der lustige Wolf Wilbur hingegen und Ben, der putzige Bär, gehören in die LaLeLu-Gruppe.

Natürlich ist Musik wie so Vieles Geschmackssache. Erfreulicherweise sind die großen und mittleren Sterntaler-Spieluhren so gestaltet, dass sie sich öffnen lassen, so dass das Spielwerk ausgetauscht werden kann. Damit kommt sozusagen Schwung auf die Bühne.

Bei allen Modellen mit Reißverschluss kann man nicht nur mit dem Spielwerk-Ersatzteil Abwechslung in „seine“ Spieluhr bringen, man ist außerdem nicht mehr an ein bestimmtes Schlaflied gebunden oder überhaupt an ein Schlaflied. Denn inzwischen stehen auch Kinderlieder, Volkslieder, Evergreens und Schlager auf dem Programm.

So kann man Eisbärenmädchen Ella mit der „kleinen Nachtmusik“ bestücken lassen, Kuh Karlotta könnte „Old MacDonald had a farm“ interpretieren, Dino Danny ließe sich mit „Berliner Luft“ befüllen und Affe Anton schließlich könnte sich als Herr Nilsson ausgeben und „Hej Pippi Langstrumpf“ zum Besten geben, denn lustige Musiktitel stehen auch zur Wahl.

 

Löwe Leo, ebenfalls ein neuer Serienheld, wäre vielleicht ein guter Kandidat für „Ein Jäger aus Kurpfalz“, während Kira die Katze eventuell ihr „Herz in Heidelberg verloren“ hat. Der niedliche kleine Elefant Elias könnte zum Beispiel seinen Auftritt mit „Oh du lieber Augustin“ haben, Schäfchen Stanley ganz passend „Mary had a little lamb“ spielen.

Für Stuart die Schnecke käme das schöne Liedchen „Ein Männlein steht im Walde“ infrage, Nilpferd Norbert befindet sich womöglich „Somewhere over the rainbow“ und Hanno der Hund beklagt „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“. Selbst der Sandmann ist keineswegs auf „sein“ spezielles Lied „Sandmann, lieber Sandmann“ festgelegt, wenn wir wollen, spielt er alternativ „Im Wald und auf der Heide“ oder auch „In München steht ein Hofbräuhaus“. Das mag etwas schräg sein, doch in Casting-Shows ist das ja, wie wir wissen, nichts Außergewöhnliches.

Ente Edda tritt bestimmt gerne mit „Alle meine Entchen“ oder dem Ententanz auf, für Katharina wäre „Maikäfer flieg“ oder „Summ, summ, summ, Bienchen summ herum“ ein passender Song, und der graue Esel Emmi möchte uns vielleicht gern mit „Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp“ unterhalten. Bedauerlicherweise gibt es für Elvis bisher weder den Jailhouse Rock, noch „Love me tender“, aber „Oh my Darling Clementine“ oder „La Cucaracha“ passen auch toll zu ihm.

Erlaubt ist, was gefällt, und das Allerbeste ist, dass kein Juror seinen mehr oder weniger fachkundigen Senf dazu gibt. Niemand außer uns und unseren Kindern vergibt hier die Punkte für den persönlichen Favoriten, und man muss dafür nicht mal zum Telefon greifen.


zurück zum Thema davor                                                                                                                                                  zum nächsten Thema        



Das Schreiben von Kommentaren ist nur für registrierte Benutzer möglich.
Anmelden und Kommentar schreiben Jetzt registrieren